Mehrere Lochäxte, ein Flachbeil, kugelförmige Klopfsteine, ein Bohrkern sowie Keramikscherben, die im Gemeindegebiet von Kronstorf gefunden wurden, weisen darauf hin, dass Kronstorf bereits in der Jungsteinzeit (5. Jahrtausend bis 1800 v. Chr.) besiedelt war.
Hügelgrab in KronstorfDie mittlere Bronzezeit (15. - 13. Jahrhundert v. Chr.) ist in Kronstorf mit Funden vertreten, die dem Ort innerhalb der in- und ausländischen Fachwelt eine einmalige Bedeutung sicherten. In Winkling befindet sich die Totenstadt (Nekropole) mit rund 100 Hügelgräbern (Tumuli). Das Gräberfeld zwischen Kronstorf und Schmieding-Unterhaus umfasst ca. 60 Tumuli. Neun dieser Tumuli wurden geöffnet. Unter den Beigaben ragen drei besonders hervor: ein Gefäß und zwei bronzene Streitäxte.
Das gebrauchte Gefäß mit trichterartigem Hals und zwei Ösenhenkeln trägt eine aus Tonleisten aufgelegte, schwungvolle Verzierung. Form und Dekor stehen in einem so ausgewogenen Verhältnis, wie es bei keinem anderen Gefäß der mittleren Bronzezeit, weder in Österreich noch sonstwo, gefunden wurde. Der gesamte Bestand an Beigaben in den Kronstorfer Hügeln erwies sich von so großer Aussagekraft, dass damit ein eigener Fundhorizont in zeitlicher und örtlicher Hinsicht innerhalb dieser Zeit umschrieben wurde: Die Maisbirbaum-Zohor-Kronstorf Phase.
1925 wurde in Thaling bei der Bestellung eines Ackers die Grabstätte einer ca. 60 Jahre alten Frau aus der Eiszeit (Mitte 8. - 1. Jahrhundert vor Chr.) angegraben. Dabei wurde ein aus mehreren Gliedern bestehender Hängeschmuck aus Bronze gefunden, der zwar motivische Einflüsse aus dem Süden wiederspiegelt, aber als eigenständige Arbeit eines einheimischen Künstlers aus der Hallstattzeit zu werten ist.
Tahlinger Hängeschmuck, welcher im Museum Lauriacum in Enns ausgestellt ist. Bereits im 19. Jahrhundert wurden in Winkling vier Bronzereifen aus der Hallstattzeit entdeckt. Aus der späten Eisenzeit und Römerzeit (1. bis 5. Jahrhundert n. Chr.) sind nur einzelne Streufunde erwähnenswert, wie einige Münzen aus dem 3. - 4. Jhdt. und das Fragment einer Gewandspange aus dem 2. Jhdt. n. Chr.
834 scheint Kronstorf als "Granesdorf" erstmals urkundlich auf. Die soziale Struktur des Mittelalters wurde durch die Grundherrschaft geprägt. In Kronstorf zählten der Adel und der Klerus zu den Grundherren. Die Bischöfe von Passau besaßen hier Besitzungen und im 13. Jht. waren ihnen in Kronstorf mehrere Lehen untertan. In den folgenden Jahren war Kronstorf immer wieder von Feinden bedroht.
Von 1485 bis 1490 unternahmen die Ungarn von Ernsthofen aus Raubzüge in die Umgebung von Kronstorf und eroberten Schloss Schieferegg. Schon 1532 wurde die Bevölkerung neuerdings von Feinden bedroht. Über die Furt bei Ernsthofen kamen die Türken nach Kronstorf und töteten jeden, der ihnen begegnete, oder schleppten ihn in die Sklaverei. Die Häuser steckten die Aggressoren in Brand. Erst als ein Kriegsheer die Donau abwärts und ein Trupp Reiter aus der Steiermark nach Linz rückten, zogen sich die Türken mit ihrer Beute und ihren Gefangenen zurück.
Im Zuge des Österreichischen Erbfolgekrieges rückten Bayern und Franzosen 1741 in Kronstorf ein.
1805 übernahm Napoleon das Kommando in Süddeutschland. Anfang November desselben Jahres soll er, von Steyr kommend, in Kronstorf beim Oberen Wirt (heutiger Gasthof Rahofer) genächtigt haben.
Aus der Zeit der 1. Republik ist erwähnenswert, dass der Kronstorfer Florian Födermayr nach der ersten Nationalratswahl vom 19. Februar 1919 einen Sitz in der Nationalversammlung erhielt. Florian Födermayr war auch Gründungsmitglied des oberösterreichischen Gemeindebundes. Am 17. März 1938 wurde der Gemeindetag aufgelöst und die Amtsgeschäfte dem nationalsozialistischen Bürgermeister übergeben. Am 1. September 1939 bricht der 2. Weltkrieg aus. Während der 1. Weltkrieg hauptsächlich ein "Krieg an der Front" war, wurde im 2. Weltkrieg auch das Hinterland stark getroffen.
Neben den gefallenen und vermissten Soldaten waren auch 62 Kronstorfer Zivilisten unter den Opfern des Krieges. Zahlreiche Flüchtlinge suchten eine neue Heimat und fanden in Kronstorf Aufnahme. Am 6. Mai 1945 kamen die amerikanischen Truppen nach Kronstorf, damit war der Krieg zu Ende. In der Notzeit der ersten Jahre nach dem Krieg wurden wiederholt Geld-, Kleider- und Lebensmittelsammlungen für Bedürftige und Arme durchgeführt. Die Landwirte wurden immer wieder aufgerufen, den Ernährungsmarkt sicherzustellen. Bis zur Unterzeichnung des Staatsvertrages am 15. Mai 1955 blieb Österreich besetzt. An der Demarkationslinie der Wehrbrücke des Ennskraftwerkes Mühlrading waren im Gemeindegebiet von Kronstorf amerikanische Soldaten, auf der niederösterreichischen Seite russischen Wachsoldaten stationiert. Beide Posten kontrollierten die Bevölkerung beim Übertritt bis 1955.
In der Zeit nach 1959 kommt es zu einer regen Siedlungstätigkeit im Bereich der Ortschaften Thaling, Unterhaus und Kronstorf.
Als Folge muss entsprechende Infrastruktur aufgebaut werden. Es werden die Kläranlagen Kronstorf und Thaling gebaut und laufend auf den letzten Stand der Technik gebracht, die Beleuchtung der Straßenzüge in den Siedlungsräumen wird vorgenommen und die einzelnen Straßenzüge sowie die Verbindungsstraßen zwischen den Ortschaften asphaltiert.